Frei nach dem oben genannten Motto habe ich die ersten drei Wochen mit meinem allerliebsten Liebsten hinter mir gelassen und bin endlich bereit euch unsere vielen Ereignisse mitzuteilen! Zuerst aber muss ich einige Informationen meines letzten Eintrages korrigieren, denn wie bereits vorherzusehen war, haben sich einige Fehler eingeschlichen! Die Schwester meiner Urgroßmutter hieß in Wahrheit Trude Driene, demzufolge war sie also weder Jüdin noch kam sie aufgrund ihres religiösen Hintergrundes ums Leben. 1955 ist Rolf in den Westen gegangen und zwei Jahre später zurück in die DDR gezogen. Für ihn stand damals schon fest nach Australien auszuwandern und gleich nach seinem 18. Geburtstag nahm er dies in Angriff und reiste als Mitglied der Fremdenlegion nach Australien. Zuerst arbeitete er in einer Miene, später machte er sich mit seinem eigenen Geschäft selbstständig. Seine Frau Pam ist gebürtige Engländerin, traf Rolf jedoch wie vermutet in Australien. Sie hatten drei Jungen, ein vierter namens Peter wurde von Pam mit in die Ehe genommen, welcher nach einem Lasterunfall mit 24 Jahren verstarb. Anthony muss damals knapp 14 gewesen sein.
Wie auch immer, ist zwar alles sehr bemerkenswert aber ich habe euch so viel zu erzählen, dass ich wohl kaum die ganze Zeit von unserer komplizierten Familiengeschichte reden werde :) Denn seit Markus da ist haben wir allerhand erleben können und das will ich euch nicht vorenthalten :P Wir haben uns beispielsweise einen Pass für "Dreamworld" und "White Water World" besorgt und haben die Attraktionsparks so oft wie möglich besucht. Leider hatten wir nur 21 Tage Zeit also musste das alles fix gehen. Für "White Water World" braucht man schon mindestens einen ganzen Tag und wenn man dann bedenkt, dass "Dreamworld" dreimal so groß ist und man sich erst nach 5374547 Tagen auf den größten Freifallturm der Welt wagt, bleibt einem nicht mehr soviel Zeit :D Ja genau, ausgerechnet hier steht dieses blöde Ding und da ich geradezu genötigt wurde, bin ich natürlich drauf: Ich und meine enorme Höhenangst! 120 Meter. Und nach 5 Sekunden wieder unten. Das ist schon nicht so einfach! Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich vorher noch mit Markus diskutiert habe, dass ich nicht gehe und plötzlich stand ich in der Schlange und wurde in die nächste Fahrt mit reingezählt. Also alle Gegenstände ablegen (meine Brille hätten sie sowieso bekommen, wer will schon freiwillig in 120m Höhe was sehen?!) und dann drauf auf die Reuse :D Wir hatten vorher schon abgezählt wie lange die Kiste oben hängen bleibt und ich wusste, die nächsten 40 Sekunden werden mein Ende sein :D Also hing' ich da oben in der Luft, festgeklammert an die kleinen Metallgriffe, mit schwitzigen Händen und Herzrasen! Als ich dann bemerkte, dass ich bereits bis 40 gezählt hatte, öffnete ich meine Augen und BUUUUM - war ich wieder unten. Also es war nicht ganz so krass wie ich dachte. Aber die Höhe, da hatte ich schon Respekt :D Und der Fall war auch nicht ohne, bloß wenn man bedenkt, dass es nur Sekunden dauert, ist alles halb so schlimm! Nagut, die anderen Achterbahnen waren auch angsterregend doch am Ende haben wir alle mitgenommen. Ebenfalls konnte man Tiger, Krokodile, Kängurus, Koalas und Dingos sehen :) Die Investition hatte sich also gelohnt! Ok gut, jetzt aber zu etwas ganz Besonderem: Wir waren fünf Tage auf einer "Fraser Island & Great Barrier Reef" Tour! Uns wurde von Anfang an schlechtes Wetter angekündigt, also war ich schon beim Start unserer Reise schlecht gelaunt. Wir erreichten unsere Orte mit einer Art Bus, der durch jedes Gelände streifen konnte, was ziemlich praktisch war, weil "Fraser Island" nicht umsonst die größte Sandinsel der Welt ist und wir Ewigkeiten gebraucht hätten um alle Ziele zu erreichen ;D Somit konnten wir alle schönen Plätze besichtigen und am Ende sind wir mit dem Bus in unsere Unterkunft gefahren. Sehr schön! Aber anstatt über alle Standorte zu erzählen lass' ich lieber meine Fotos für mich sprechen, die ich während unserer Tour geschossen habe. Ein bisschen Hintergrundgeschichte hatten wir auch und die Art, wie sich die Wälder ausgebreitet haben, hatte mich sehr erstaunt. Und an alle die mal eine Million Dollar einnehmen wollen: Geht auf diese Insel, fällt einen riesigen alten Baum im Regenwald und schippert ihn nach Australien: Die Leute bezahlen euch dort mit solch einer Summe. Kein Witz. Doch die Rodung der Wälder auf Fraser Island wurde eingestellt also versucht es ein wenig dezent zu gestalten :D Sonst gibt's Stress. Wie auch immer, durch die Ansammlung von Pflanzenresten entstand über hunderte von Jahren eine Humusschicht, welche als Nährgrundlage der heutigen Flora dort dient. Es ist atemberaubend zu wissen, dass eine rein aus Sand bestehende Insel solch eine vielfältige Vegetation auf die Beine stellen konnte. Na gut, nach einem zweitägigen Aufenthalt ging es wieder zurück nach Rainbow Beach, wo wir eine Nacht untergekommen waren. Der Name des Strandes entstand durch die unterschiedlichen Farben des Sandes dort und uns wurde versichert, dass bei einem schönen Sonnenuntergang diese im Licht schillern würden; leider konnten wir diese nicht beobachten. Anyway, wir hatten einen Regenbogen an diesem Abend, das machte alles wieder wett :D Am nächsten Tag reisten wir weiter nach Bundaberg und 1770, dem Ort an dem Captain Cook im namensgebenden Jahr an der Küste Australiens landete und zu britischem Kolonialeigentum erklärte. Heute ist 1770 eine kleine beschauliche Stadt, wie man sie in Australien recht häufig anzutreffen vermag. Wie in den meisten Städtchen dieser Art gibt es auch in diesem einige Backpacker-Hostels ... in einem davon wurden wir untergebracht und mussten recht schnell feststellen, dass es wohl die schlechteste Unterkunft unseres Trips werden sollte. Wie dem auch sei, mit genug Elan und guter Laune wurde auch diese Zeit eine ziemlich schöne ... zumal der malerische Strand von 1770 bloß einen knapp dreiminütigen Fußmarsch entfernt lag. Nach einem recht entspannenden Tag sollte es nicht viel später etwas turbulenter werden. Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Boot zur „Lady Musgrave“, einer Insel des Great Barrier Reef. Schon bald wurde klar, dass die Schifffahrt nicht so ganz easy sein würde :D Unser Tourguide warnte uns schon vorher, dass die Wellen nach den ersten 10 Minuten nicht mehr so angenehm sind! Im Gegenteil, nach einer halben Stunde wurde sich über die Reling gebeugt und wild drauf los ähh... gebröckelt. Wer es bis zu diesem Zeitpunkt ausgehalten hatte, wies spätestens jetzt erste Anzeichen auf :D Mich hatte es glücklicherweise nicht erwischt, dafür hatte mich eine andere Art von Seekrankheit gepackt. Ich wurde plötzlich beträchtlich hungrig und müde. Leider hab' ich diese Symptome schon seit ich den australischen Boden berührte, also bin ich mir nicht sicher ob ich es dazu zählen kann. Am Riff angekommen erwartete uns freies Schnorcheln und ein leckeres Buffet (welches die Hälfte der Passagiere nicht anrührte :D). Danach ging es ab zum Tauchen und einer Fahrt mit einem Glasbodenboot und die Insel besichtigen zu können. Unser Tauchgang war auch sehr interessant und wir haben die Korallenlandschaft sehr genossen. Alles in Allem kann man sagen, dass wir eine wunderschöne Zeit zusammen hatten. Die Preise waren, wie vorherzusehen, drastisch hoch also weiß ich nicht ob man letztendlich sagen kann, dass in diesem Fall das Preisleistungsverhältnis wirklich gestimmt hat.
Die letzten Tage haben wir dann ein bisschen gefaulenzt, am Strand gelegen, Karten gespielt und uns in die meterhohen Wellen geworfen. Am Dienstag sind wir dann nach Brisbane um Nils zu treffen, leider hatte sich das nach ein bis zwei Stunden schon gegessen, weil Nils am falschen Bahnhof war und ich Markus umgebracht hätte, wenn wir nicht das nächste Restaurant aufgesucht hätten wegen der langen Warterei :D Dafür hatte es am nächsten Tag in Surfers geklappt :) Die Wellen waren dieser Tage sehr hoch, wir haben sogar über's Radio erfahren, dass selbst ein Mitglied einer Rettungsschwimmertruppe dem rauen Meer zum Opfer fiel. Heute waren wir bei "Pancakes in Paradise", wo wir uns für 10$ beim "All You Can Eat" Angebot mal so richtig den Wanst vollhauen wollten :D Leider ist der Plan irgendwie ins Wasser gefallen: Ich hab' drei gegessen, Markus fünf - danach war Ruhe. Naja, wir wollten es wenigstens mal ausprobieren, ist wohl leider in die Hose gegangen :D Ok genug geredet, ich hoffe ihr habt schöne Ostern, tolles Frühlingswetter und seid froh, dass dieser lange Eintrag endlich zu Ende ist :P Hab euch lieb :* Achja, mit ich es nicht vergesse: Alles Gute zum Geburtstag, Omi :) Liebe Grüße aus Down Under!
Ich und Fiona in Dreamworld :D Wie schön...
Puss in Booooooots :D Absolut geil...
Buzzsaw Ride - man könnte es auch als Horrorlooping bezeichnen -.-
Tiger Island - Die Mietz sieht aus wie Garfield :D
Tiger Show - für das Foto hab' ich drei Anläufe gebraucht^^
Das ist nur fair :)
Wenn der gestiefelte Kater schon keinen süßen Blick macht, dann wenigstens die Beiden :)
Meine größte Hürde :D "The Giant Drop", die Bahn daneben hieß "Tower of Terror" (nicht ohne Grund!)
Wrack der Maheno - hier bildet euch mal weiter :D http://de.wikipedia.org/wiki/Fraser_Island#Wrack_der_Maheno
Tolles Foto, natürlich von mir :D
Eine Kokosnuss.
Der Red Canyon auf Fraser Island :P
Zum Beweis - Wir hatten auch blauen Himmel :)
Der Regenwald auf Fraser Island- einfach unbeschreiblich...
Lake Birrabeen :)
Markus und ich auf dem Heimweg :*
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