Sonntag, 12. Februar 2012

WE ARE FAMILY!

Ich muss zugeben, dieses Mal habe ich nicht allzu viel zu berichten. Dies macht sich aber ganz gut, um euch von meinen familiären Gegebenheiten in den letzten 50 Jahren zu erzählen. Es gibt nämlich einen guten Grund warum ich gerade bei Australiern bin, die ich vielleicht knapp 1 Jahr „kenne“. Ich kann sagen, dass Facebook ganze Arbeit geleistet hat: Im Internet habe ich damals vor lauter Langeweile mein Namen in die Suchleiste eingegeben und wie es der Zufall wollte war ich nicht allein: Plötzlich fand‘ ich eine Frau im Alter meiner Mutter, die in Australien lebt, zwei Kinder hat und genau denselben Namen hat wie ich: Michelle Driene. Wie bitte? Da mir die Privatsphäre leider Vieles verschwieg über diese mysteriöse Dame, schrieb ich kurzerhand eine kleine Nachricht an sie. Ich informierte auch meine Eltern davon, weil ich ja selbst weiß, dass unser Name nicht gerade populär ist. Nach einer Woche bekam ich eine Nachricht von einem sogenannten Torsten, der mir genau im Detail erklärte, was sich hier gerade abspielte. Vor etwa einem Jahr (am gleichen Jahrestag wie bei mir und Markus) hat Michelle Anthony Driene geheiratet. Seit diesem Tag  hab‘ ich also ein Double, wie geil :D Da wir uns aber weder äußerlich noch charakterlich ähnlich sind, wird der Betrug ziemlich schnell auffallen. Anyway, mein Vater versicherte mir ebenfalls das es gut möglich sei, dass wir Familie in Down Under haben. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach sämtlichen Infos, die ich auftreiben konnte, um die Familie wieder zusammen zu führen :D Schließlich hat man nicht alle Tage Bekannte in einem anderen Land! Ich fand‘ heraus, dass die Schwester meiner Urgroßmutter und ihr Ehemann im jungen Alter verstorben waren. Wir wissen nicht genau wie, man munkelt sie seien Juden gewesen und gejagt worden oder es war das Schicksal, dass sie im Krieg einfach das Zeitliche segnen mussten. Auf jeden Fall nahm meine Urgroßmutter damals ihren Sohn auf, den sie zusammen aufgezogen hatten. Sie änderte seinen Namen in „Driene“, weil ein uneheliches Kind in dieser Zeit nur Unheil brachte und sollte es wirklich so gewesen sein, dass es ein jüdischer Name war, ist ihre Entscheidung mehr als verständlich gewesen. In dem Sinne zog sie nun drei freche Buben auf, wobei der eine davon mein Opa Peter ist. Also Peter, Heinz und der adoptierte Sohn Rolf. Soso. Selbst ich habe meine Urgroßmutter Martha kennen gelernt, leider war ich noch sehr klein, das heißt ich kann sie auf Fotos wiedererkennen, aber ansonsten ist da nicht viel hängen geblieben. Schade eigentlich. Rolf ist demnach im Alter von 17 Jahren nach Australien gesegelt (richtiger Abenteurer) und hat dort seine Frau Pam kennen gelernt. Stop, Stop, Stop. Andere in unserer Verwandtschaft meinen, dass er vorher in England gewesen ist und beide danach ausgewandert sind. Ich werde mich nochmal in die Bücher hängen und diese Geschichte etwas genauer untersuchen. Jedenfalls hatte Rolf am Ende auch drei Jungs gehabt, darunter zählen Anthony, Martin und Matthew. Sie waren auch ziemlich frech in ihrer Kindheit, so dass auch teilweise die Gabeln durch den kompletten Flur geflogen sind, in der Hoffnung  einen der Jungs zu erwischen. Nagut, man muss auch mal hart im Nehmen sein. Darüber hinaus haben sie des Öfteren Fenster scheiben der Nachbarn eingeschlagen, kleine Matchbox-Autos geklaut oder andere Streiche gespielt. Dafür gab’s dann rechtens auf die Finger! Nagut, vor ca. 6 Jahren sind Pam und Rolf fast gleichzeitig gestorben. Es muss sich hierbei um Krebs gehandelt haben. Die Jungs haben bereits ihre eigenen Familien und es gibt fast genauso viele Driene’s in Australien wie in Deutschland. Anthony bringt zwei kleine Mädchen mit in die Familie, Matthew hat einen Sohn namens Jaimen und Martin hat zwei Jungs und eine Tochter. Dazu gerechnet wird jeweils die Ehefrau, falls vorhanden, und schon haben wir 11 neue Familienmitglieder ;) Stark!  Ja, ich glaube das sollte es für’s Erste gewesen sein.
Ansonsten hab‘ ich hier täglich mit Ehekrach und den hyperaktiven Kindern zu kämpfen. Also man kann davon ausgehen, das nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Würde ja auch nur dick machen. Aber seitdem Olivia in der Schule ist, wird hier alles etwas einfacher. Ich kann wieder in meinen alltäglichen Schlafrhythmus verfallen, denn Sophie macht immer fein Mittagsschlaf und wenn ich mit den Kindern nach der Schule in den Pool gehe, was auch nicht wirklich Arbeit ist, hat sich der Tag für mich dann auch so gut wie erledigt. Deshalb halte ich immer noch Ausschau nach einigen Nebenjobs um meinen Geldbeutel zu füllen. Ebenfalls habe ich ein Mädchen aus der Nähe von Hannover kennen gelernt, die selbst Au-Pair nur ein paar Orte weiter betreibt :) Das heißt, ich kann wieder plappern wie ein Wasserfall, ganz gleich ob sie es mag oder nicht :D
Gut, kommen wir zum Höhepunkt meiner letzten Wochen: Gestern hatte ich ein Gecko in meinem Zimmer! *dadadadammm* Gruselig diese Tiere! Und flink‘ wie Sau, das kann ich euch sagen. Nagut, da es schon mitten in der Nacht war und ich mit dem Käferfresser nicht in einem Zimmer verweilen wollte, musste ich mir eine Theorie ausmalen, wie ich dieses kleine mistige Vieh aus meinem Raum bekomme. Da ich über das Internet ein paar Informationen erhielt, wusste ich: Es würde nicht machbar sein, ohne dass ich dem Tier mindestens drei Meter näher komme. Na klasse! Ich hatte sogar das Glück, dass Anthony nochmal wach war, aber die einzige Unterstützung, die ich von ihm bekam, war: „Das sind friedliche Tiere!“ Selbst die Idee ihn mit dem Flip Flop zu erlegen, machte mal wieder keinen guten Eindruck auf mich. Als er wieder verschlafen ins Bett watschelte, war ich außer Rand und Band! Wie krieg‘ ich das beschissene Vieh jetzt aus meiner Schreibtischecke? Als ich auf einmal bemerkte, dass er versuchte aus dem Zimmer zu gelangen, wenn ich nur ruhig genug in meinem Bett liegen würde, kam ich meinem Ziel schon näher. Und tatsächlich: Er krabbelte über meinen Kleiderschrank Richtung Tür. Als ich ihm schon freundlicherweise die Tür öffnete, hatte ich es schon langsam geschafft. „Krabbel‘ raus, kleines Tierchen, komm‘ schon!“ Und es geschah: Er war plötzlich nicht mehr zu sehen. Ich schloss langsam die Tür und untersuchte danach mein ganzes Zimmer. Er war wirklich verschwunden. Zur Kontrolle wollte ich draußen nochmal schauen, ob er sich doch wirklich aus dem Staub gemacht hatte, doch ich fand kein Gecko. Letztendlich hatte ich ihn dann im Scharnier der Tür erhaschen können. Und ja, da ich die Pforte bereits zweimal geschlossen hatte, hieß es „Bye, Bye Gecko!“. Heute Morgen wurde ich dann offiziell zum Geckomörder ernannt.  Schön! Und was war er? Einen „Mich-um-den-Verstand-bringendes-ekliges-kleines-Tier“. Ich lag um genau zu sein 2 Stunden wach wegen Herrn Widerling. Er hatte es mehr als verdient.
Soweit so gut, diesmal ist nicht so viel passiert. Trotzdem kann ich euch versichern, dass die nächsten Wochen wieder etwas passieren wird, und das nicht wenig! Liebe Grüße an alle verschneiten Nasen da drüben in Deutschland :) Haltet durch! Ansonsten hoffe ich, dass es allen gut geht und ich euch im Juli wieder alle zu Gesicht bekommen werde – gesund und munter! Hab‘ euch urst lieb :*

Rolf und Pam - Bilder von ihrem damaligen Besuch in Deutschland

 Bilder von der letzten Bootstour.

 Eine BOOTSfahrt die ist lustig, eine BOOTSfahrt die ist schön...

Olivia's Freundin Georgia und ihre Mama :)

 Olivia an ihrem ersten Schultag :) Und absolut coolem Sonnenhut!

 Livvy - so schnell werden sie groß :') :D

 Natürlich mit Uniform, was sonst!

 Mein "kleines" großes Mädchen und Ich.

Ein Foto mit Daddy darf dabei natürlich nicht fehlen :)

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